Was ist ein Reallabor? Und wie kann es Teilhabe stärken?
Forschende des Lehrgebiets Rehabilitationssoziologie und der FH Münster haben im Rahmen des KoMet-Tags der Universitätsallianz Ruhr aktuelle Forschungsergebnisse zum Reallaboransatz zur Innovation des Rehabilitationssystems vorgestellt. Ihr Tenor: Reallabore müssen inklusiv gedacht sein!
Am 7. Dezember veranstaltete das Kompetenzzentrum Metropolenforschung der Universitätsallianz Ruhr den 6. KoMet Tag. Der Titel der diesjährigen Veranstaltung lautete: „Transformative Wissenschaft – Welche Rolle haben Reallabore?“. Die Veranstaltung nahm ein Team aus Rehabilitations- und Sozialwissenschaftler*innen der Fakultät Rehabilitationswissenschaften, der Sozialforschungsstelle und von Social Designer*innen der FH Münster zum Anlass für die Präsentation und Diskussion eines Reallaboransatzes, den sie aktuell als Teil des Projekts „Arbeiten – wie ich es will!“ (AWIEW) zur Anwendung bringen (Projektleitung: Vertr.-Prof. PD Dr. Bastian Pelka). Das Reallabor unter dem Titel „FranzLab“ zeichnet sich durch einen partizipativen Ansatz aus. Dieser Ansatz wird gemeinsam mit dem Praxispartner Franz Sales Haus in Essen, einem Träger der freien Wohlfahrtspflege, und dem SYMILA Anwendungszentrums des Fraunhofer FIT umgesetzt. Im Zentrum stehen die Entwicklung und Erprobung eines Bedarfsermittlungstools und rahmender, neuer Praktiken der Unterstützung von Übergängen auf den ersten Arbeitsmarkt aus der Werkstatt für behinderte Menschen. Das Besondere an diesem Reallabor ist die Übertragung auf den Kontext des Rehabilitationssystems mit dem Schwerpunkt beruflicher Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Dieser, für den Reallaboransatz bislang weitestgehend unerschlossene Bereich, erfordert zahlreiche neue Ansätze, die unter Anderem pädagogische Zugänge erfordern. Die Forschenden der TU Dortmund konnten dabei auf partizipative Methoden verweisen. Bastian Pelka: „Reallabore liegen im gesellschaftlichen Trend. Aber eine rehabilitationswissenschaftliche Perspektive kann diesen Ansatz durch die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen erst zu einem wirklich transformativen Instrument aufwerten.“
Im Rahmen des KoMet Tags fand, nach einem Impulsvortrag im Rahmen einer Diskussionsrunde an einem von 7 Thementischen, ein intensiver Austausch zu der Frage von Herausforderungen bei der Übertragung des Reallaboransatzes in den neuen Kontext statt. Ergänzt wurde dies durch den Austausch von Erfahrungen zwischen den Wissenschaftler*innen der Sozialforschungsstelle und der Münster School of Design und den Metropolenforscher*innen aus der Arbeit mit dem Reallaboransatz. Die Ergebnisse dieser für alle erkenntnisreichen Diskussion wurden anschließend in das Plenum getragen und dort zusammengefasst. Den Abschluss machten spannende Gespräche an den Postern, die im Rahmen der Thementischdiskussion entstanden waren.
Link zum Kompetenzfeld Metropolenforschung: https://www.hs-gesundheit.de/chkbochum
Link zum Projekt AWIEW: https://www.arbeiten-wie-ich-es-will.de/